Nachhaltigkeit – ein Teil der Förderpolitik der ISB

Als Förderbank des Landes Rheinland-Pfalz sind wir uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Seit unserer Gründung verfolgen wir konsequent nachhaltige Ziele. Unsere Gemeinwohlorientierung ist in der Satzung und im „Landesgesetz über die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB)“ verankert. Mit dem Pariser Klimaschutzabkommen hat das Thema weltweit an Dringlichkeit gewonnen. 

Auch wir haben uns verpflichtet, Nachhaltigkeit als zentrales Leitmotiv in all unseren Entscheidungen zu verankern. Diese Haltung prägt unsere strategische Ausrichtung ebenso wie unsere Produkte, Finanzierungsangebote, Kapitalmarktaktivitäten und Beratungsleistungen.

Was früher oft als Einschränkung oder Kostenfaktor galt , ist heute ein entscheidender Faktor für Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsstärke. Der Klimawandel, internationale Konflikte, soziale Krisen sowie die Notwendigkeit zur Ressourcenschonung und einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft machen deutlich, dass ein grundlegender Wandel in allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen erforderlich ist. Nachhaltigkeit bildet die Grundlage dafür: Sie schützt Ressourcen, begrenzt den Klimawandel und stärkt den sozialen Zusammenhalt. Auch wirtschaftliche Entwicklung ist langfristig nur mit nachhaltigem Handeln möglich.

Wir können den Wandel der Welt nicht aufhalten – doch wir können Verantwortung tragen und ihn umsichtig mitgestalten.

Unsere Verantwortung, unser Selbstverständnis

Nachhaltiges Handeln ist ein zentrales Leitmotiv unserer Geschäftsstrategie und damit ein wesentliches Kriterium bei geschäftspolitischen Entscheidungen.

Wir setzen uns aktiv für die Umsetzung der Sustainable Development Goals der UN ein und berücksichtigen ESG-Faktoren bei Ratings. Besonders im Blick genommen werden Finanzierungen, die potenziell negative Auswirkungen auf die Nachhaltigkeitsentwicklung haben könnten. 

Wir erweitern kontinuierlich unser Angebot an nachhaltigen Produkten und legen großen Wert darauf, unseren Mitarbeitern einen sicheren und attraktiven Arbeitsplatz zu bieten. Dabei setzen wir auf Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit, Chancengleichheit und Vielfalt sowie die kontinuierliche Mitarbeiterentwicklung. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf liegt uns ebenfalls am Herzen.

Darüber hinaus streben wir aktiv an, unsere betriebliche Ökologie zu optimieren und unseren Beitrag zum Klimaschutz kontinuierlich zu verbessern.

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Nachhaltige Förderungen in Rheinland-Pfalz

Als ein öffentlich-rechtliches Institut wollen wir die Lebensbedingungen in unserem Land und für die Menschen nachhaltig verbessern. Dies erreichen wir vor allem durch eine effektive, verantwortungsbewusste Wirtschaftsförderung, die Finanzierung von Infrastrukturmaßnahmen sowie durch Finanzierungsangebote von bezahlbarem Wohnraum. Dazu vergeben wir Darlehen, Zuschüsse, Bürgschaften und Beteiligungen auf der Grundlage von Förderprogrammen des Landes Rheinland-Pfalz, unseren Refinanzierungspartnern oder der Europäischen Union, aber auch in Form von Eigenprogrammen.

Nachfolgend einige eindrucksvolle Förderbeispiele zur Umsetzung der Förderprogramme.

MobiGa UG

MobiGa UG hat sich auf Herstellung von Pflanzen-Inseln in Innenstädten spezialisiert. Zusätzlich schaffen die städtischen Oasen Lebensraum für Insekten, die Temperatur in der direkten Umgebung sinkt – und das bei geringstem Platzverbrauch. Die mobilen Gärten sind problemlos überall einsetzbar, außerdem lassen sie sich gut transportieren und verschieben. Das Team von MobiGa UG hat in Forschung und Entwicklung investiert, um das System dieser Grünanlagen so pflegeleicht und langlebig – und damit nachhaltig zu gestallten.

Für die Idee und Umsetzung wurde MobiGa mittlerweile ausgezeichnet: Das Team hat den zweiten Platz im ISB-Technologiewettbewerb SUCCESS 2023 gewonnen.

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FZ-Recycling GmbH & Co. KG

Das Unternehmen FZ-Recycling GmbH & Co. KG hat eine Anlage entwickelt, in der Styropor zur Wiederverwertung komprimiert wird. In dieser Anlage wird der expandierte Polystyrol (bekannt als Styropor) extrem verdichtet. Am Ende bleibt ein fester Block, der nur noch ein Fünfzigstel des Platten-Volumens hat: Die Materialblöcke wiederum lassen sich einfach auf Paletten stapeln und abtransportieren. Dadurch kann das Material sortenrein für die Wiederverwertung vorbereitet werden. Das Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens ist, dass das Verdichten direkt auf der Baustelle vorgenommen werden kann. 

Mit diesem Konzept belegte FZ-Recycling GmbH & Co. KG 2020 den dritten Platz beim ISB-Technologiewettbewerb SUCCESS.

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Greenable GmbH

Greenable GmbH entwickelte eine Software, die den Carbon-Footprint von Produkten einfach und automatisiert berechnet und somit die Umweltbilanzierung von Unternehmen zukunftsfähig macht. Immer mehr mittelständische Unternehmen müssen sich mit dem Thema Footprint von Ihren eigenen Produkten und Komponenten auseinandersetzen. Zusätzlich können Unternehmen Ihre eigene Umweltbilanz aufstellen. Die Software greift auf vorhandene Daten des Unternehmens, aber auch auf Datenbanken zurück, die in der Software hinterlegt sind.

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Genossenschaft ZukunftsRaum eG

Die Genossenschaft ZukunftsRaum eG setzt mit ihrer genossenschaftlichen Idee des gemeinschaftlichen und zugleich ressourcenschonenden Wohnens bewusst auf gebrauchte Immobilien aus dem Bestand. Es sollen nicht mehr Flächen versiegelt und bebaut werden, sondern die Flächen genutzt werden, die ohnehin schon bebaut sind. Die Immobilien werden saniert und umgebaut, die neu entstehenden Wohneinheiten bewusst klein gehalten, Gemeinschaftsräume werden geteilt und so die vorhandene Fläche effizienter genutzt.

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Gemeinde Büchel

Büchel ist eine kleine Gemeinde in der Eifel mit 1.200 Einwohnern. Für die anstehenden Sanierungen der öffentlichen Gebäude standen der Gemeinde keine Mittel zur Verfügung. Da die Gemeinde von vielen Feldern umgeben ist, entstand die Idee, Solarstrom zu erzeugen. Das Projekt wurde durchgerechnet und für machbar befunden. Die PV-Anlage ist seit 2023 in Betrieb und bringt der Gemeinde Einnahmen für den eingespeisten Strom.

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Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen – die Sustainable Development Goals (SDGs) – bilden einen weltweit anerkannten Rahmen für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Sie setzen klare Leitlinien für eine sozial gerechte, ökologisch verträgliche und wirtschaftlich tragfähige Entwicklung – global, national und lokal.  

Als Förderbank des Landes Rheinland-Pfalz orientieren wir uns an diesen Zielen und tragen unseren Teil zur nachhaltigen Transformation bei.

Um die Förderprogramme der ISB im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeitswirkung weiterzuentwickeln, ist es zunächst erforderlich, die derzeitige Auswirkung der Förderaktivitäten zu ermitteln und sichtbar zu machen.

Zu diesem Zweck hat die ISB ein volumenbasiertes SDG-Mapping durchgeführt. Das Mapping bezieht sich auf die Neuzusagen im Bereich der ISB-Eigenprogramme. Berücksichtigt wurden dabei unter anderem Programme wie der Aus- und Weiterbildungskredit RLP (601, 602), der Effizienzkredit RLP (603), die Förderung von selbstgenutztem Wohnraum (501, 502, 503, 505, 704, 710), die Förderung von vermietetem Wohnraum (551, 553, 558, 759, 781), die Infrastrukturfinanzierung RLP (147) sowie Kommunaldarlehen (202).

Die genannten Maßnahmen müssen einen eindeutigen Bezug zu den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) aufweisen. Für die Erstellung des Mappings wurde im Nachhaltigkeitsmanagement, unter Einbeziehung der Fachabteilungen, jedes dafür vorgesehene Förderprogramm daraufhin geprüft, ob ein Beitrag zu einem oder mehreren SDGs plausibel zugeordnet werden kann. Programme, die auf mehrere SDGs einzahlen, verfahren bei der Verteilung des gesamten Bewilligungsvolumens so, dass dieses auf maximal drei der jeweils relevanten SDGs verteilt wird. Hierbei werden ausschließlich die positiven Auswirkungen der Förderaktivitäten berücksichtigt.

Die nachfolgende Abbildung veranschaulicht die Verteilung des Finanzierungsvolumens der Förderaktivitäten auf die einzelnen SDGs.

Nachhaltige Finanzierung durch länderübergreifenden Social Bond

Mit der Motivation „Nachhaltigkeit endet nicht an Ländergrenzen“ hat die ISB gemeinsam mit den Investitionsbanken aus Brandenburg und Hamburg einen Social Bond in Höhe von 500 Mio. EUR mit einer Laufzeit von 7 Jahren emittiert. Dieser länderübergreifende Bond wurde mit dem Environmental Finance´s Bond Award als „Social bond of the year – financial institution“ ausgezeichnet.

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